Feiertage

Zwei Arten Feiertage gibt es in Tunesien, an denen das öffentliche leben ruht. Dies sind die stets gleich bleibenden nationalen oder auch staatlichen Feiertage und die jedes Jahr aus ein anderes Datum fallenden religiösen / islamischen Feiertage. Um einige Feiertage zu erklären, möchte ich mit dem bekanntesten islamischen Feiertag Aid el Kebir oder auch Opferfest genannt beginnen. Es ist das größte islamische Fest. Sie gehen durch die Dörfer und Städte und werden aus jedem Vorgarten das hartnäckige Blöken der Schafe hören. Zuvor werden die Schafe gekennzeichnet oft mit roten Strichen und in den Großstädten verkauft. Saftige Preise zahlt man pro Schaf, deshalb kaufen sich die nicht so Wohlhabenden Familien oft gemeinsam ein Opfertier. Messerschleifer sind von haus zu haus unterwegs und haben alle Hände voll zu tun. Es ist so weit der frühe morgen bricht an und an diesem Tag werden die Opfertiere geschächtet. Bezweckt wird das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres, da der Verzehr von Blut im Islam verboten ist. Zuvor wird das Tier geschmückt mit bunten Schleifen und Bändern, dies macht den Kindern besonders viel Spaß und nicht selten laufen die Kinder zuvor noch eine Runde durch die Straßen und Gassen. Das Schlachttier erinnert daran, dass Abraham (arb. Ibrahim) bereit war, auf Verlangen Allahs, seinen Sohn Isaak zu opfern. Dies spielt im Islam ebenso im Judentum und Christentum eine große Rolle. Während des Aid el Kebir wird sehr viel Fleisch gegessen, aber auch an die armen Familie wird gedacht, denn diese bekommen immer Fleisch ab. Beginnen tut es mit Lammspießchen zum Frühstück und zum Schluss wird es immer Osbane ein tunesisches Gericht geben, dies gehört wie bei uns in Deutschland die Gans zu Weihnachten, zu diesem Fest dazu.

Als staatlichen Feiertag möchte ich kurz auf den Tag der Republik welcher jedes Jahr am 25. Juli gefeiert wird, erwähnen. Geschmückte Straßen und Gebäude, Hotels, kleine Geschäfte alle werden mit der tunesischen Flagge und Transparenten geschmückt. Die Städte verwandelt sich in Festivalburgen, Straßensperren ganze Städte werden gesperrt, da der Präsident an diesem Tag durch Land fährt. Oft kommt er aus Richtung Hammamet nach Sousse. Dort finden auf großen Bühnen an der Strandpromenade tolle Veranstaltungen statt. Natürlich hält der Präsident auch eine Rede, vor tausenden Einheimischen, die Stunden auf ihn warteten an den Sperrzäunen und ihn entgegen jubeln. Willkommensworte entgegen rufen und mit bunten Plakaten und Blumen am Straßenrand in der heiß brennenden Mittagssonne winken. Ein ganzer Tag und die Städte sind im Ausnahmezustand, man muss es miterlebt haben.

Staatliche Feiertage

Neujahr السنة الجديدة 01. Januar
Tag der Revolution 18. Januar
Tag der Unabhängigkeit عيد الإستقلال 20. März
Tag der Märtyrer عيد الشهداء 09. April
Tag der Arbeit عيد الشغل 01. Mai
Nationalfeiertag 01. Juni
Tag der Jugend عيد الشباب 02. Juni
Tag der Republik عيد الجمهورية 25. Juli
Tag der Frau 13. August Tag der Erneuerung „1987″ am 07. November (diesen Feiertag gibt es seit 2011 nicht mehr)
Neu: 14.01.2011 (dies wird sicher ein neuer Feiertag)

Islamische Feiertage für das Jahr 2009 und 2010

2009
Ashura 07.01.2009
Mevlid(Geburtstag des Propheten Muhammad) 09.03.2009
1. Ramadan(Anfang des Fastenmonats) 22.08.2009(Aufgrund verschiedener Berechnungsgrundlagen, kann dieses Datum um einen Tag variieren)
Das Fastenbrechenfest 21.09.2009
Das Opferfest (Aid el Kebir) 27.11.2009
Das islamische Neujahr (1431 n.H.) 18.12.2009
Ashura-Fest(Fasten- und Rettungstag des Propheten Moses) 27.12.2009

2010
Mevlid(Geburtstag des Propheten Muhammad) 26.02.2010
Ramadan(Anfang des Fastenmonats) 11.08.2010
Das Fastenbrechenfest(1431 n. H.) 10.09.2010(Aufgrund verschiedener Berechnungsgrundlagen, kann dieses Datum um einen Tag variieren)
Das Opferfest 17.11.2010(Aufgrund verschiedener Berechnungsgrundlagen, kann dieses Datum um einen Tag variieren)
Das islamische Neujahr(1432 n. H.) 07.12.2010
Ashura 17.12.2010

Die Daten der islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender errechnet und verschieben sich jedes Jahr um 10 – 11 Tage nach vorn.

Erläuterung zu den islamischen Festen und festlichen Anlässen

Das Fastenbrechenfest und das Opferfest sind die eigentlichen Feste im Islam.
Sie sind für alle islamischen Rechtsschulen und Völker verbindlich und richten
sich nach dem islamischen Mondkalender. Die Festlegung der Daten für diese Feste und ihre Umrechnung auf den Gregorianischen Kalender wird bei manchen Rechtsschulen nicht nur von der astronomischen Rechnung, sondern auch von der eigentlichen Sichtung des Neumondes abhängig gemacht. Dies führt dazu, dass die genaue Festlegung besonders beim Ramadanfest manchmal erst am Vorabend des Festes möglich ist. Geographische Gegebenheiten können auch dazu führen, dass die Festlegung des Festes in den verschiedenen Islamischen Ländern um einen Tag variiert. Die anderen o.g. festlichen Anlässe haben keinen einheitlich verbindlichen Charakter im theologischen Sinne, werden jedoch von manchen islamischen Rechtsschulen und Völkern als Feste betrachtet.
Die Fastenzeit beginnt im Monat Ramadan täglich bei der Morgendämmerung und endet beim Sonnenuntergang. Während dieser Zeit ist Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr tagsüber nicht erlaubt. Die Fastenpflicht betrifft alle Muslime ab der Geschlechtsreife, diese wird für Mädchen durch die erste Monatsblutung und für Jungen durch den ersten Samenerguss festgelegt. Vor diesem Zeitpunkt ist das freiwillige Fasten erwünscht. Alte, kranke und schwache Leute, sowie Reisende, Schwangere, Wöchnerinnen und menstruierende Frauen sind von der Fastenpflicht befreit.

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